Herbert Leuninger

Jüngst las ich in einer anderen Frankfurter Zeitung einen Bericht mit der Überschrift: "Italiener ersticht deutschen Arbeitskollegen." Im Vergleich dazu bringen Sie unter dem 3. 12. den gleichen Vorfall als: „Messerstecherei nahm ein tödliches Ende". Im Unterschied zu der anderen Information unterlassen Sie es, die vollen Namen der beiden in den schlimmen Vorfall verwickelten Arbeiter (nur die Vornamen sind ausgeschrieben) zu benennen. Auch verzichten Sie darauf, den erstochenen „Deutschen" von dem zustechenden „Italiener" abzuheben.

Ich möchte Ihnen zu dieser differenzierten Form der Berichterstattung meine Anerkennung aussprechen. Ohne den o. g. Bericht der Unkorrektheit zeihen zu wollen - er liegt völlig auf der Linie der normalen Berichterstattung -, ist Ihrem Artikel zu entnehmen, daß Sie den Leser ohne unnötige emotionale Aufladung sachlich informieren möchten.

Leider ist immer noch da eine verallgemeinernde Emotionalisierung zu befürchten, wo bei irgendeinem Delikt Ausländer beteiligt sind..

Herbert Leuninger
Ausländerreferent
Bistum Limburg

Italiener ersticht deutschen Arbeitskollegen

pl. Mit drei Messerstichen ist der 46 Jahre alte Franz Englisch am Samstag auf dem Gelände der Adler-Werke in der Kleyerstraße von seinem dreißigjährigen Arbeitskollegen Michelangelo Lazzara niedergestochen worden. Obwohl sofort ein Notarztwagen gerufen wurde, starb Englisch kurze Zeit später an den erlittenen Verletzungen.

Vorausgegangen war ein Streit der beiden Männer, die seit zwei Jahren zusammen in der Galvanik des Werks arbeiten. Nach den Ermittlungen der Polizei hatte Englisch dem Italiener Vorwürfe gemacht, nachdem dieser verspätet am Arbeitsplatz erschienen war. Lazzara wurde wütend und zog ein Messer. Der Deutsche floh daraufhin, wurde jedoch eingeholt und erhielt drei Stiche in den Rücken. Lazzara konnte zunächst die Flucht ergreifen, wurde jedoch am Abend vor seiner Wohnung festgenommen.

Messerstecherei nahm ein tödliches Ende

Ein Streit zwischen zwei Arbeitern eines Betriebes in der Kleyerstraße endete mit einer tödlichen Messerstecherei: Weil einer von ihnen zu spät zum Arbeitsplatz in der Galvanik-Abteilung gekommen war, machte der andere ihm schwere Vorwürfe. Der Verspätete, der 29jährige Michelangelo L., soll nach Zeugenaussagen daraufhin in Wut geraten sein. und` ein Messer gezogen haben.

Sein Kollege, der 46jährige Franz E., versuchte vor dem wütenden Kollegen zu fliehen, doch L. rannte ihm nach und holte ihn ein. Dann stach er den Kollegen nach Ermittlungen der Polizei dreimal in den Rücken. Franz E. starb eine Stunde später an den Folgen der Stichverletzungen.