INHALT
Am Vorabend des 50. Jahrestages der Priesterweihe
von H. Leuninger fand in Hofheim a. Ts. in der
katholischen Kirche St. Peter und Paul ein
Festgottesdienst statt, zu dem u.a. die ehemaligen
Flüchtlingsfamilien von Eritrea aus dem
Raum Hofheim teilnahmen.
Festgottesdienst in Hofheim
Sie hatten auch die Gestaltung des anschließenden
Festes im Gemeindezentrum übernommen.
Bei dieser Gelegenheit bedankten sich die jungen
Erwachsenen, die als Kinder nach Deutschland
gekommen waren, auf sehr charmante Weise für
die Gemeinschaft, die sie durch die Hofheimer
Pax-Christi-Gruppe erlebt hatten.
große
Bilder und Serienschaltung durch Klicken
Fotos: Adolis, Merhawi, Naziret, Rachel und
Raymok
Naziret
überreicht Herbert das Album mit den
Kinder-Fotos aus den Familien-Alben
Raymok
überreicht Herbert das Gästebuch von der Feier mit den
Fotos ca. 20 Jahre später
DANKESREDE
für Herbert Leuninger zum 50. Jubiläum
seiner Priesterweihe (08.12.1958)
Raymok
Lieber Herbert,
wir
möchten diesen besonderen Tag
heute, Deinen 50.Jahrestag zur Priesterweihe,
als Anlass nehmen, um Dir im Namen
aller „Flüchtlinge" für
Deine „Menschlichkeit" zu danken.
die jungen Leute mit der nächsten Generation
Wie den meisten hier im Saal bekannt
ist, hast Du Dich in den letzten Jahren
oder besser gesagt „Jahrzehnten"
insbesondere mit der Integration von
Flüchtlingen beschäftigt
und wie man uns hier alle beispielhaft
sieht, ist
Dir das auch wunderbar gelungen.
Babysitter mit Binjam
Deinen Standpunkt, den Du immer wieder
lautstark vertrittst, dass jeder Mensch
das Recht hat, woanders außerhalb
seiner Heimat aufgenommen zu werden,
durften wir leibhaftig spüren
und für die herzliche Aufnahme
hier in Deutschland danken wir Dir.
Dein besonderes Engagement beispielsweise
der fast 2-wöchige Hungerstreik
als Protest gegen die Unterbringung
von Flüchtlingen in Zelten zeigte
eindeutig, dass wir Dir wichtiger als
Deine eigene Gesundheit sind.
Auch durch Deine öffentlichen
Stellungnahmen gegen rechtsradikale
Übergriffe hast Du Dich für
uns Flüchtlinge, selbst in eine
gefährliche Lage gebracht und
hast um Dein Leben bangen müssen.
Für all dies können wir keine
Worte finden, um unsere Dankbarkeit
zu zeigen.
Die meisten von uns waren damals in
der Hessischen Gemeinschaftsunterkunft
(HGU) in Schwalbach in einer Notlage
und einer äußerst unangenehmen
Situation.
Wir hatten keine andere Wahl, wir konnten
nicht in unserer Heimat bleiben, deshalb
waren wir als Flüchtlinge in einem
fremden Land, in einer fremden Kultur
und dazu noch alles in einer fremden
Sprache. Einfach alles war fremd, doch
die anfangs fremden Menschen, die Pax
Christi Mitglieder sind heute unsere
Freunde.
Mitglieder von PAX CHRISTI
Ihr wart in dieser schwierigen Zeit
für uns da. Wir erinnern uns an
die ökumenischen Gottesdienste,
die das etwas abgeschottete Leben in
dem Flüchtlingslager, erfreulicher
gemacht haben und uns haben Hoffnung
auf Besserung spüren lassen.
Hartwig
(PAX CHRISTI) mit Naziret
Euch möchten wir ganz herzlich
für Eure tatkräftige Unterstützung
danken. Dafür, dass Ihr uns in
allen Bereichen geholfen habt uns,
so dass wir uns in einem einst fremden
Land, heute wie „zu Hause" fühlen.
Angefangen mit den Übersetzungen
bei den üblichen Behördengängen,
Arztbesuchen bis hin zu Einkäufen.
Selbst bei der Wohnungssuche wart Ihr
hilfsbereit. Was für uns das Schönste
ist, dass der Kontakt nachdem wir das
Flüchtlingslager verlassen und
in anderen Orten lebten konnten, nicht
verloren gegangen ist.
Ohne Euer Engagement, hätten wir
nicht die Möglichkeit gehabt,
eine Kindheit wie andere deutsche Kinder
zu erleben. Wir danken Euch für
die Errichtung des muttersprachlichen
Unterrichts, der mit viel Organisation
und Mühe von Eurer Seite ermöglicht
wurde.
Die zahlreichen Grillfeste, Ferienausflüge
in den Schwarzwald, Odenwald und sogar
eine Schiffsfahrt habt Ihr mit uns
unternommen. Die vielen Feiern von
Ostern über Faschingsfeste bis
Weihnachten sind mit so vielen schönen
Erinnerungen verbunden.
Ihr wart für uns von damals bis
heute mehr als Helfer und Freunde,
sondern habt uns die Geborgenheit einer
riesengroßen Familie gegeben
und deshalb haben wir Euch alle lieb
gewonnen.
Und für einige von uns, lieber
Herbert, bist Du auch deshalb unser
„deutsche Opa!" Der Opa mit Raymok, Adolis und Naziret (v.l.)
In dem
Sinne noch ein Zitat eines griechischen
Philosophen:
„ Wenn die Sonne nicht auf Lob und
Bitten wartet, um aufzugehen, sondern
eben leuchtet und von der ganzen Welt
begrüßt wird, so darfst
auch du weder Schmeichelei noch Beifall
brauchen, um Gutes zu tun. Aus dir
heraus musst du es tun: Dann wirst
du wie die Sonne geliebt werden."
Adolis bei ihrem Vortrag
Wir möchten zum Schluss noch gemeinsam
ein Lied singen und haben dafür eine Melodie
ausgesucht, die wir damals gemeinsam bei Erntedankfesten
gesungen haben und somit bei vielen von uns
schöne Kindheitserinnerungen wecken.
DANKLIED
Melodie
Danke für diesen
schönen Abend
Danke für jeden neuen Tag.
Danke Oh Herbert wir woll`n danken,
dass Du bei uns bist.
Danke für die Urlaubsfahrten
Danke für den Vogelsberg
Danke für den Schwarzwald, Odenwald
und noch viel mehr.
"Opa" ist glücklich mit seinen "Enkeln"
Danke für den
Sprachunterricht
Danke für die Tigrinya Stunden
Danke, dass wir auch samstags lernen
durften
nur durch Euch.
Danke für jeden
guten Rat
Danke für jedes Lächeln
Danke, dass ich all meine Sorgen
mit Dir
teilen darf.
Danke für diese viele
Zeit
Danke, dass Du sie mit mir teilst
Danke, dass Du bei uns stehst, egal wo
wir jetzt sind.